Montag, 14. September 2015

Gartenumbau in Ondrup

Heute geht es, nachdem wir erfolgreich in die Nachbarschaft geblickt haben, tatsächlich mal wieder in Ondrup weiter.

Seit einem Jahr liegt mir eine Aufnahme vor, welche einen Teil der Bahnsteige, den Bahnübergang und den Eisenbahnergarten zeigt. Weil das Ondrup Modell ja eine möglichst vorbildgerechte Nachbildung des Vorbildes sein soll stand für mich fest, dass ein Umbau zumindest der Hauptmerkmal erfolgen musste.

In meinem Blogpost aus dem Jahr 2011 hatte ich schon vom Eisenbahnergarten berichtet. Jetzt ist es ihm an den Kragen gegangen. Falsch waren auch meine Informationen zu den Bansteigsperren. Zumindest nach dem Krieg gab es diese anscheinend nicht mehr.


Der Eingangsbereich des Gartens mit der Wäscheszene vor dem Umbau.

Entgegen meines 2010er Nachbaus waren die Flächen anders getrennt. Zur Straße in hatte ich eine gepflegte Hecke gepflanzt. Auf der Bahnsteigseite wurde der Garten durch wildes Strauchwerk begrenzt.


Hecke an der Straße, wildes Gebüsch zwischen Garten und Bahnsteig.

Ein weiteres Detail, welches mich schon immer störte, war die Trassierung der Straße, die aus Richtung Lüdinghausen auf die Ondrupper Chaussee trifft. Sie verlief auf das Nebengebäude des Empfangsgebäudes zu.


Der 1:87 Motorist lief Gefahr bei Bremsversagen im Stall zu landen.

Der Vorteil am Landschaftmodellbau mit Leim ist, dass man alles mit ein paar Spritzern Wasser wieder auflösen kann. Bei einem Wassereinbruch im Keller ist das fatal. Für Nachbesserungen oder Modernisierungen des Landschaftsbaus ist es von großem Vorteil. Auf dem Bild oben habe ich schon einige Wiesenflächen geflutet. Von Vorteil ist auch eine gute Archivierung von Landschaftsbaumaterialien. Zum Glück hatte ich noch alles, nun sind die Vorräte aber verbraucht.
Die Hecken wurden natürlich mit Cuttermesser gefällt. Dieses Heki-Kompaktlaub ist heutzutage schwer aufzutreiben. Und auch einige Gartenpflanzen wurden behutsam ausgegraben.


Die aufgefrischte Ansicht des Gartens. Neben dem neuen Zaun, den versetzten Hecken und dem umsortierten Garten sieht man hier den neuen Eingang zum Bahnsteig. Das Sperrenhäuschen habe ich zu einem Unterstand umfunktioniert.

Die Hecken wurden an den Bahnsteig versetzt. Sie standen zwischen der Wildhecke und den Drahtzügen. Die Schranken der Bahnsteigsperren habe ich ersatzlos gestrichen. Am Zugang zu Gleis 1 steht jetzt ein Unterstand. Der sah bestimmt anders aus (evtl. Betonhütte?), bleibt aber vor dem Auftauchen von neuen Bildern erstmal in diesem Zustand.


Es sind neue Hochspannungsleitungen gewachsen. Diese Masten standen beim Vorbild scheinbar mitten in den Beeten. Ein 624 ist mir inzwischen auch "zugefahren".

Masten für Freileitungen hatte ich noch, müsste Auhagen sein. Zaunpfosten entstanden aus Bastelhölzern und wurden Braun angemalt. Ich nehme an es war ein Maschendrahtzaun. Entsprechendes Material für eine Umsetzung in H0 muss ich mir noch besorgen. Durch das Umlegen der Straße um 3 cm nach rechts entstand noch etwas Platz, der noch mit Nutzpflanzen gefüllt werden konnte. Abschließend habe ich den Grünstreifen entlang der Straße, in dem die Zaunpfosten stehen, noch neu mit lange Grasfasern begrünt. Vor 5 Jahren stand mir noch kein Begrasungsgerät zur Verfügung. Jetzt schon. Es macht schon einen großen Unterschied, ob man die Gransfasern einfach nur aufzustreut und mit dem Staubsauger nachzurichtet, oder sie gleich senkrecht in das Leim-Wasser-Gemisch zu schießen.


Der neue Verlauf der Straße und die Erweiterung des Eisenbahnergartens auf die frei gewordene Fläche.

Alle Umbauten sind noch nicht durch. Es wird noch ein wenig Gras und Buschwerk nachgesetzt. Und an Gleis 1 Stand wahrscheinlich ein großes Bahnsteigschild auf drei Beinen, an dem zwei Ondrup-Schilder in einem Winkel von 45° montiert waren. Das muss ich aber noch absichern. Vielleicht mal eine Gelegenheit hier etwas generell mal etwas über Bahnhofsschilder zu schreiben...


Ein alter Bekannter am neu gestalteten Bahnsteig. Ein Talent der Prignitzer Eisenbahn. Die Hecke unterstreicht den Verlauf der Drahtzüge.

Für den MEC Dülmen konnte ich, zumindest meiner Meinung nach, einen Lang gehegten Wunsch erfüllen. Bei einem Modellbahnhändler sprang mir ein Brawa Talent der Prignitzer Eisenbahn ins Auge. Der ist zwar, im Gegensatz zu den bis 2011 eingesetzten Triebwagen auf der Linie RB51, nur zweiteilig, aber das nächste was der Markt bietet. Vielleicht kann man ja mal einen Mittelwagen auftreiben und diesen entsprechend umlackieren. Die Türhöhe passt glaube ich auch nicht. Es wird nicht auffallen, trotzdem ein schönes Modell, was an eine immerhin 7 jährige Episode zwischen 2004 und 2011 auf der Westmünsterlandbahn erinnert.


VRR-Logos und das falsche Zugziel werden noch verschwinden, und auch einige typische Decals müssten sich ncoh auftreiben oder herstellen lassen.

Donnerstag, 10. September 2015

Güterschuppen in Buldern Teil 2

Beim letzten Post hatte ich so etwas wie eine To Do Liste, welche Arbeitsschritte noch am Güterschuppen nötig waren. Diese Liste habe ich jetzt zu meiner Zufriedenheit abgearbeitet, so dass auch der Güterschuppen als fertig bezeichnet werden kann.

Zunächst war das Verfugen der Ausfachung dran. Das von mir verwendete Produkt stammt von H0fine, Staub Pigmentfarbe #657. Bisher habe ich solche Staubfarbe immer nur trocken aufgetragen und dann feucht abgewischt. Dieses mal habe ich die Mauerplatten zunächst eingefegt und anschließend mit dem Deozerstäuber befeuchtet.


Die mit Wasser verflüssigte Staubfarbe von H0fine.

Die so entstehende Pampe kann man mit dem Pinsel weiter in die Fugen (zur Erinnerung: zwischen Mauerplatten und Fachwerk habe ich immer eine leichte Fuge gelassen) eingearbeiten. Dieser Vorgang kann beliebig wiederholt werden, bis alle Spalte gefüllt sind.


Am besten wischt man diagonal zu den Mauerfugen, dann holt man nicht zu viel Material heraus.

Das Dach ist mal wieder eine leichtere Übung. Aus 0,5 mm Polystyrol ausgeschnitten, an den Kanten winklig geschliffen und dann verklebt. Die Dachschalung ist aus Echtholt, aber das sieht eh keiner. Rundherum kamen wieder Regenrinnen von Auhagen.


Die drei Teile des Daches. Die Schräge zum Empfangsgebäude hin entstand übrigens erst mit dem Bau des neuen EG in den 50er Jahren.

Richtig frickelig waren mal wieder die Fenster. Die sieben Rahmen habe ich aus Auhagen Fenstern zusammengeschnibbelt. Einfach in der Mitte so lange etwas weg schneiden bis es passt und dann wieder zusammen kleben. Weiß lackiert, fertig. Zunächst für nicht baubar hielt ich die Gitterstäbe vor den Fenstern, im Vorbild 5 cm dicke Eisenstangen. Die habe ich aus 0,75 mm Polystyrol-Stäben gemacht.


Die Bauteile für die Fenstergitter: 0,75 mm Stangen und 0,5 mm dicke und 1,5 mm breite Profile für die Wangen.

Die Wangen, die auch beim Vorbild die Stäbe halten, musste ich selbst herstellen. Die genauen Maße wurden angerissen. Ich habe die Teile aus der vollen Platte geschnitten, weil ich so erst bohren und dann schneiden konnte. Ich fürchte wenn man versucht die Profile zu bohren beulen diese an den Kanten zu leicht aus. Anschließend werden die Wangen lederbraun lackiert, aber nicht in den Löchern, dann kriegt man die Stangen nicht mehr hinein.


Fertig für die Montage sind hier die Einzelteile für die Gitter.

Die sechs Teile habe ich dann zusammengesteckt, auf die Fenster gelegt und die Wangen mit der Pinzette nach außen gedrückt. Zwei Tropfen Revell-Kleber je Seite, schon sitzt alles. Die Gitterstäbe habe ich nicht lackiert, denn sonst passen auch diese nicht mehr durch die Bohrungen.


Fertig montiertes Fenster mit Gitterstäben.

Tore habe ich dann auch noch gefrokelt, das aber nicht dokumentiert. Polystyrolplatten und Profile von der Stange, nichts Aufregendes. Die Eingangstür entstand auch im Selbstbau. Das Milchglas habe ich durch das Zerkratzen einer Klarsichtfolie erzeugt. Das ginge aber besser. Der Türknauf besteht aus einem 0,75 mm Stab und einem Scheibchen vom 1,2 mm Stab.


Eingangstür, Rampe, Treppe und verschiedene Fenster.

Tja, und vor der großen Bilderschau zum Schluss fällt mir noch auf, dass ich nichts zu den Rampen erzählt habe. Die sind aus 2 mm Polystyrol. Genau wie die Stützen. Für die im Vorbild 26 cm dicken Stützen habe ich durch Aufdoppeln der 2 mm Platten mit 1 mm Platten erzeugt und dann passend ausgeschnitten und winklig und auf Maß gefeilt. Die Treppen stammen aus einem Faller Tütchen und wurden mit der Roco Säge abgeschnitten.


Der weitgehend fertig Schuppen von der Gleisseite aus gesehen.

Als letzte Verzierung habe ich noch die rostige Stahlkante an der Rampe angebracht, auch dieses 0,25 x 2,00 mm Profil gabe es so zu kaufen. Sonstiger Kleinkram ist entstanden wie üblich: Kamin aus Mauerplatten, Dachbalken aus Polystyrol usw.


Auf der Straßenseite sieht es jetzt so aus. Die offenen Schuppentore schreien noch nach einer Gestaltung mit diversen Ladegütern.

Bald muss dann am Verein mit dem Bau des Bahnhofes begonnen werden. Bis dahin kommt das Modell wohl erstmal in eine Vitrine. Für die Präsentation muss ich mir noch etwas schöneres als die Styrodurklötze einfallen lassen.


Empfangsgebäude und Schuppen.

Hier im Blog geht es garantiert bald mit der nächsten Baustelle weiter, ich denke es ist noch genug zu tun.


Von der Ecke der Wartehalle, wo noch der Rammschutz aus Beton an der Spitze fehlt, sieht der Bahnhof jetzt auch aus wie der Passant ihn kennt.

Beim Vorbild geht es im Moment in der Kanzel auf zum Endspurt, zur Zeit ist die Treppe dran.

Auf Drehscheibe online sind in der letzten Woche erfreulicherweise noch Vorbildfotos aus Buldern aus dem Jahr 1988 aufgetaucht.


Ein historischer Bahnhof und moderner Bahnbetrieb. Vor unserem Vereinsheim ist auch heute noch richtig was los. 101 038-8 am 08.09.2015.